In eigener Sache

Glückwunsch: Unsere neuen Rudolf-Augstein-Daten-Fellows

von Daniel Drepper

datenfellow

Zehn investigative Datenjournalismus-Fellowships haben wir für 2015 ausgeschrieben – dank Unterstützung der Rudolf-Augstein-Stiftung. Nun haben wir die zweite und vorerst letzte Runde Projekte angestoßen. Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit.

Die Idee hinter den Fellowships: Gemeinsam mit an Recherche und Daten interessierten Kollegen ein spannendes Projekt umsetzen, unser Wissen über investigatives Arbeiten und Datenjournalismus weitergeben, besonders gerne lokal oder regional. Am Ende sollen Geschichten entstehen, die mit Hilfe datenjournalistischer Arbeit ein strukturelles Problem aufklären. Bei der Veröffentlichung beschreiben wir Recherche-Wege und Methodik, um möglichst vielen Kollegen die Chance zu geben, von den Erfahrungen zu profitieren.

Wir haben viele gute Bewerbungen bekommen und haben uns die Auswahl der neuen Fellows nicht leicht gemacht. Alle nun von uns ausgewählten Projekte befassen sich mit der strukturellen Auswertung und Aufbereitung von unterschiedlichsten Daten- oder Dokumentensätzen. Die Fellowships dauern zwei Monate, Teile davon als Präsenzzeit in unserem Berliner Büro. Die Fellows werden für ihre Arbeit bezahlt. Sieben unserer zehn Fellowships haben wir an Frauen vergeben.

Und dies sind unsere neuen Fellows:

Michael Billig (Thema Umwelt)
Michael, 35, arbeitet als freier Journalist in Münster. Er hat studiert und ein Volontariat absolviert. Schon vor der Ausbildung zum Redakteur hellte er in Beiträgen für die Münstersche Zeitung und die Frankfurter Rundschau die NS-Vergangenheit seiner ehemaligen Hochschule auf und wurde dafür mit dem Journalistenpreis Münsterland ausgezeichnet. Später arbeitete Michael regelmäßig für die Redaktion „Wissen & Bildung“ der Frankfurter Rundschau. Vor zwei Jahren erhielt er ein Stipendium des Netzwerk Recherche, um über die ausbeuterischen Bedingungen zu berichten, unter denen Leiharbeiter aus Osteuropa in Münster arbeiten und leben. 2014 recherchierte er ausgestattet mit dem Stipendium „Nachhaltige Wirtschaft“ über Recycling in Deutschland. Der Frage, wo die Reste unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft landen, geht er schon länger nach. Sie wird ihn auch in seinem Fellowship beschäftigen.

Lisa-Marie Eckardt (Thema Umwelt)

Lisa-Marie Eckardt ist freiberufliche Journalistin in Hamburg. Sie arbeitet unter anderem als freie Onlineredakteurin beim Stern und für das digitale Reportagemagazin SIEH DIE WELT. Davor volontierte sie bei der Nachrichtenagentur dapd und der Hamburger Morgenpost. Lisa-Maries Themen sind Migration, Chancengleichheit, Digitales, Kultur, Stadtentwicklung und Umwelt.

Grit Thümmel (Thema Arbeitsmarkt)
Grit Thümmel ist Reporterin bei Radio Bremen und dem WDR. Grit hat in Bochum, Paris und Hamburg Politikwissenschaft und Journalistik studiert. Nach Stationen bei der Financial Times Deutschland und der Deutschen Presse-Agentur folgte das Volontariat bei Radio Bremen. Danach war sie ein Jahr Bildungsredakteurin beim Deutschlandfunk. Im Moment arbeitet sie als trimediale Reporterin für Radio Bremen und den WDR. Grit recherchiert und berichtet vor allem über Themen aus Wirtschaft, Bildung und Rechtsextremismus. Für eine Sendung über Bildungschancen von Flüchtlingen im Deutschlandfunk hat sie 2014 den KAUSA-Medienpreis bekommen (2. Platz Kategorie Audio). Ihr Tagesthemen-Beitrag „Identitäre Bewegung — rechte Propaganda im Netz“ wurde 2013 für den alternativen Medienpreis in der Kategorie Video nominiert.

Timo Stukenberg (Thema Gesundheitssystem)
Timo Stukenberg ist in Aachen geboren, in München aufgewachsen und wurde in Köln zum Wirtschaftsjournalisten erzogen. Ihn interessieren Unternehmen, Märkte, Daten und das Gesundheitssystem. Das größte Privileg eines Reporters ist (fast) jedem Fragen stellen zu können. Timo reist gerne, unterstützt die Fahrrad-Lobby und ist zu jung für Panik vor dem Medienwandel.

Katharina Brunner (Thema Immobilien)
Katharina Brunner, Jahrgang 1988, hat Volkswirtschaftslehre in Regensburg und Washington DC studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin unter anderem bei der Süddeutschen Zeitung und Wired. An der Universität Regensburg ist Katharina Dozentin für digitalen Journalismus. Dort versucht sie, Studenten ihre Begeisterung für Datenjournalismus und digitales Storytelling zu vermitteln.

Charlotte Gerling / Ralf Pauli (Thema Fremdenfeindlichkeit)
Charlotte Gerling, geboren 1984 in Hamburg, hat ein Volontariat an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin absolviert. Seitdem arbeitet Charlotte als freie Journalistin hauptsächlich für dpa, taz und Radio Bremen. Davor hat sie in Freiburg, Madrid und München Geschichte, VWL und Politikwissenschaften auf Magister studiert. Bei ihrem Rechercheprojekt zusammen mit Ralf Pauli geht es um Anschläge auf Moscheen in Deutschland.

Ralf Pauli, geboren 1982, arbeitet als Autor und Redakteur bei der taz. Frei schreibt er unter anderem auch für ZEIT, Zeit Online, die Bundeszentrale für politische Bildung, und macht Hörfunkbeiträge für funkhaus europa und BR2. Sein Volontariat hat Ralf an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin gemacht. Studiert hat Ralf der Politikwissenschaften (M.A.) in Regensburg und Buenos Aires. Twitter: @weitblickend_es